Warum richtig Atmen so schwierig ist TEIL 1

richtig Atmen

– und wie man das ändern kann

Jeder zurechnungsfähige Mensch würde gerne richtig Atmen. Instinktiv wissen wir alle, dass es um unser Leben geht. So existenziell wichtig und gleichwohl durch die gewohnte Selbstverständlichkeit oft zu wenig beachtet.

Der erste Tipp in allen Magazinen und Webseiten bei Stress: Ein paar Mal tiieef durchatmen…! Eine gute und für den Körper richtige Atmung erhöht die Leistungsfähigkeit und paradoxerweise auch die Entspannungsfähigkeit. Aber wer sagt uns, wie & wann wir richtig atmen?

Richtiges Atmen ist also die Standleitung zu unserer Kraft & Leistung, aber auch zu unseren kreativen Ressourcen. Deshalb finden wir auch in allen Bereichen von Meditation, Yoga, Massage und sonstiger Körpertherapie die Atmung als Schlüssel zu Wohlgefühl, Entspannung und Befreiung.

So gibt es auch hunderte von Methoden und Atemtechniken, welche uns helfen sollen, die richtige Atmung wiederzufinden. Denn, dass wir sie verloren oder verlernt haben, sehen wir deutlich an den Auswirkungen unserer Krankheitssymptome und dem stressgeplagten Alltag, der schon „normal“ geworden ist.

Richtig Atmen tust Du automatisch durch „Entpanzerung“

Bei mir war es um das 25 Lebensjahr. Ich hatte einen Zwiespalt zwischen innerem Wachstum und äußeren einengenden Umständen. Nicht ganz klar darüber, was wirklich in mir vorging und sehr leistungsorientiert, arbeitete ich strebsam bis…. mich mein Körper auf diese Ladung aufmerksam machte und dafür einen Bandscheibenvorfall für sinnvoll hielt.

Ich hatte mir also zuviel „aufgeladen“. Und merkte das erst, als mein Nucleus Pulposus (med. Fachjargon) sich ein bis zwei Millimeter mehr ausdehnte als nötig…. Die Folge waren sofortige Schmerzen, welche mit voller Wucht in mein funktionierenden Alltag einschossen. Danach ging erstmal gar nichts mehr… Diese Schmerzen lehrten mich, augenblicklich tief zu atmen und mich in Zeitlupe zu bewegen. Wie ein Tai Chi Meister – mit größter Achtsamkeit und Erdung. Mein Muskelpanzer wurde mir sofort bewusst und spürbar. Leider erst durch diese ungünstigen Schmerzen. Das muss bei Dir aber gar nicht erst soweit kommen!

Schau mal, wenn Du dies liest…  atmest Du frei, tief und entspannt?

frei atmen

Wir klemmen unsere Lebenskraft oft ab. Atmen flach und unbewusst. Spüren uns nicht IM Körper. Nehmen den Muskelpanzer, der sich seit unserer frühesten Kindheit aufbaut, nicht mehr wahr.

Der erste Schritt das wieder zu ändern ist…. es wahrzunehmen und dort hineinzuatmen…. es nicht verdrängen!

Schau mal, ob folgendes auf Dich zutrifft:

  • beim Autofahren kannst Du nicht entspannt das Lenkrad in den Händen halten
  • beim Arbeiten ziehst Du oft angespannt die Schultern hoch und bemerkst es kaum noch
  • wenn es körperlich etwas anstrengender wird (z.b. beim Öffnen eines Marmeladenglases) hälst Du die Luft an
  • Du kneifst die Pobacken zusammen, wenn Du eine Aufgabe noch schnell zu Ende bringen möchtest
  • wenn Du Dich verletzt hast, hälst Du als Erstes den Atem an und beißt die Zähne zusammen
  • Du knirschst Nachts mit den Zähnen

Wenn ja, das ist normal – konditioniert, aber nicht organisch…

Meiner Erfahrung nach, haben wir sie alle: Ungünstige Konditionierungen aus der Prägungszeit, welche uns unter einer erhöhten Grundanspannung halten. Diese bilden dann den Muskelpanzer, der unsere Atmung einschränkt.

KesselWie es dadurch dann, wie bei mir, zu einem Bandscheibenvorfall kommen kann, möchte ich Dir kurz erläutern. Das beste Bild ist ein Dampf-Kessel. Stell Dir vor, unser Körper ist wie ein Dampf-Kessel, der stets auf dem Ofen steht. Schon morgens steht er unter Druck steht, weil er nachts auch gar keine wirkliche Chance auf Entladung hatte. (Keine organische Atmung zur wirklichen Stressverarbeitung.)

Stress, der nicht verarbeitet wurde, staut sich schon über Jahre hinweg an. Mit diesem Überdruck geht es von einem Tag in den nächsten… Und es wird nicht weniger Stress und Spannung im Körper und im Dampf-Kessel. Auch im Urlaub oder einer Massage, wird nur der „Pausenknopf“ gedrückt.

Es häuft sich immer mehr an. Auch nach einem verdienten Urlaub, ist er meistens nach spätestens 14 Tagen wieder zu spüren: Der Druck aufm Kessel…

Wenn dieser Kessel dann – wie unser Körper – zu lange zu viel Überdruck hatte, dann pfeift er irgendwann in Form eines Symptoms. Unsere Körperintelligenz ist dann an ihrer Verkraftungsgrenze angekommen und wählt die letzte Instanz um auf die übermäßige Anspannung aufmerksam zu machen.

Und vorher dachte ich immer… Einer geht noch…

Doch vorher gibt es sanftere Anzeichen, wie Stress, Müdigkeit und Erschöpfung. Verspannungen und Bewegungseinschränkung.

Warum Dir das mit einer richtigen Atmung nicht passieren muss

organisch richtig atmenUnsere richtige Atmung ist die organische Atmung. Wenn wir den Chip unserer Stressmuster und Konditionierungen hinausnehmen könnten, dann würde sich unsere Körperintelligenz innerhalb kürzester Zeit wieder rückbesinnen auf die organische Atmung. So wie ein Baby, welches eine sanfte Geburt erlebt hat, seinen ersten Atemzug macht. So können wir uns unsere organische Atmung vorstellen.

Eine ohne jede (Atem-) Technik beeinflusste, frei fließende, entspannte Atembewegung.

Mit dieser Atembewegung wird Stress im Körper aufgespürt und automatisch aus dem Körper geleitet. Deswegen sagt man auch immer: „Atme mal tief durch und dann wird das schon.“

Was hat das mit den Symptomen zu tun?

Stell Dir den Kessel von vorhin noch einmal vor. Dieser Kessel steht unter immer größer werdendem Druck, den wir fatalerweise meist gar nicht mehr spüren können im Alltagsstress. Wenn dieser Kessel nun ein Ventil hätte, könnte er dauerhaft an Druck verlieren. Aber die meisten Methoden und Abhilfen gehen gar nicht an die Ursache des Problems: Unsere eigene verspannte und verklebte Atembewegung und die dadurch immer mehr aufstauende Muskelanspannung.

Und das stärkste Ventil zur Regulation ist & bleibt die organisch richtige Atmung

Diese organische Atembewegung hilft Dir, Stress:

  1. aufzuspüren & wahrzunehmen
  2. rück zu melden
  3. spürbar zu verarbeiten
  4. aus dem Organismus zu leiten

Schon die Wissenschaft hat festgestellt ;-), dass Menschen in dieser organisch richtigen Atembewegung sofort Stresshormone verlieren und stressreduzierende Substanzen produzieren. Also können wir nahe dieser Atembewegung viele spätere Symptomatiken verhindern, indem wir ihnen den Nährboden – nämlich den angestauten Stress – entziehen.

Leider gibt es viele Methoden, bei denen wir uns anstrengen, um in die richtige Atmung zu kommen. So können viele Körperarbeiten wie Yoga, Massage, Joggen & auch Atemtechniken uvm. zwar befreiend wirken, aber nicht die tiefen Konditionierungen der Überspannung verhindern. Und wo die Überspannung bestehen bleibt, kann auch keine organisch richtige Atembewegung stattfinden.

Organisch richtiges Atmen können wir also nicht erzwingen, sondern nur einen idealen Raum dafür vorbereiten, indem unsere Konditionierungen sich zeigen und lösen können. Dann kommt das organisch richtige Atmen von ganz allein.

Dafür gibt es zwei mögliche Wege, die Du sofort umsetzen kannst, nächstes Mal erfährst Du genau wie.

Bis dahin schau einmal, ob Du Dir Deine (Flach-)Atemmuster direkt IM Alltag bewusster machen kannst, indem Du Dir z.B.

  • einen Timer stellst und schaust, ob Du in der Zeit davor bewusst geatmet hast
  • ein paar Minuten Atmen „verschreibst“, welche Du mit Deiner Lieblingsmusik verbinden kannst
  • Morgens als erstes Dich reckst und streckst und dabei Deine Atmung bewusst tiefer werden lässt

Denn der erste und absolut wichtige Schritt zurück zur organischen Atmung, ist das Fühlen und Eingestehen, wo es in Dir NICHT leicht und befreit atmet.

Bei allem tieferen inneren Wachstum musst du bereit sein, erst einmal zu fühlen, was blockiert. Sonst setzt Du ein neues Leistungsprogramm im „Weghaben wollen“ drauf.

In diesem Sinne ein gutes Erspüren und bis gleich … zum zweiten Teil mit dem praktischen Lösungsansatz hier weiterlesen>>>

2 Kommentare, sei der nächste!

  1. Atmen ist Leben, flach atmen ist flach leben….alles richtig.

    Immer wieder lese ich mit großer Erwartung solche Artikel wie diesen an.
    Und fast alle enttäuschen an einem Punkt: der Anwendungstauglichkeit.
    Was kann man „in echt“ tun, um zu spüren, um zu verändern, um im lebensbejahenden Atmen zu bleiben.
    Mehr Praxis, weniger Worte, bitte.

    Oder zumindest andersrum:
    Die Praxistipps an den Anfang. Wenn diese neugierig machen, kann man sich darunter ja immer noch die Erläuterung durchlesen. damit man sich nicht am Ende denkt: alles laue Luft, schade um die Lesezeit.

    So ein wichtiges Thema – es geht um unsere Lebenszeit in diesem Körper – braucht Praxis, nicht Theorie.

    Gruß, Beate

    1. Liebe Beate,

      vielen Dank, dass Du Dir Atem-Luft machst:) mit Deinen Zeilen und ich kann Deine Ungeduld mitfühlen.
      Auch ich habe viel kennen gelernt, was für mich mehr heiße Luft beinhaltete, als nährende Lebensenergie.

      Aber ich muss Dir sagen, dass Du SOFORT diese neue Art von Praxis gratis starten kannst mit der unter dem Artikel angegebenen App (in der kleinen Version ist sie kostenfrei).
      Dafür musst Du nicht bis nächste Woche warten. Nur ist der Teil im Leben, die Atmung zu beobachten, wie sie JETZT MOMENTAN flach ist,
      auch besonders wichtig für eine organische Veränderung. Und für viele – wo Du vielleicht schon öfter hingeschaut hast? – ist dieser Teil wirklich wichtig.
      Sonst kann sich auf Dauer nichts ändern. Also für alle Praxis-Schnellstarter:
      Oben ist der Button zur App, der Dir diese neue Praxis SOFORT verfügbar macht. Falls sie Dir gefällt, bitte gerne eine 5 Sterne Bewertung geben, da
      neue Apps sonst im Ranking keine Chance haben. Danke:-) SG Stefan

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