Kommunikation mit radikaler Ehrlichkeit

Wie ehrlich bist du in deiner Kommunikation?

Vor einer Weile habe ich einen Ehrlichkeitspakt mit einem Freund geschlossen. Wir haben uns bei unserem zweiten Treffen lange über Kommunikation, Rollen, subtile Manipulation, Spielchen und Aufrichtigkeit unterhalten.

Uns beiden ist dabei aufgefallen, wie viel sich die Menschen gegenseitig etwas vormachen. Allem voraus sich selbst.

Da wir uns darin so einig waren und auch bereit, es selbst anders zu machen, haben wir uns versprochen immer möglichst ehrlich zueinander zu sein. Und ehrlich zu sagen, was wir denken und fühlen. Ich sage bewusst ‚möglichst‘, weil zu Ehrlichkeit noch viel mehr dazu gehört, als nur nicht zu lügen.

Wenn du wirklich aufrichtig sein möchtest, dann fängt das bei dir selbst an

Das bedeutet, bereits bei den „Kleinsten Dingen“ ehrlich zu dir selbst zu sein. Dazu gehört ein gewisses Maß an Selbstreflexion und Sensitivität deiner eigenen Empfindsamkeit gegenüber.

Nimmst du deine Gefühle ernst, und gehst auf sie ein?

Oder unterdrückst du Unangenehmes, nur weil es grade nicht in deinen Plan passt?

Kümmerst du dich gut um dich und bist dir selbst ein guter Freund?

Oder ist es dir wichtiger zu funktionieren und anderen zu gefallen?

Dein Verstand ist oft auch erstaunlich gut darin, dir bestimmte Sachen ein- und aus-, schön oder schlecht zu reden. Selbst dann, wenn dein inneres Bauchgefühl ganz klar eine andere Wahrheit hat.

Die zweite Herausforderung ist dann, das was du wahrnimmst und als deine gefühlte Wahrheit definierst, nach außen hin zu kommunizieren.

Und da wird es richtig schwierig. Denn dann kommen Ängste und Gegenstimmen hoch, wie:

„Ich will doch niemandem auf die Füße treten..“ oder „Aber wenn ich das sage, hat der/die mich nicht mehr lieb.“

Schließlich haben wir eher gelernt uns zu verstellen, um uns anzupassen, als mit unserer Wahrheit geliebt und mitgefühlt zu werden.

Dabei kann dir helfen, dich zu fragen, was genau du mit deiner Kommunikation eigentlich erreichen möchtest. Beachtest du auch deine eigenen Bedürfnisse und Interessen? Oder übergehst du dich dabei?

Natürlich sollst du auch nicht einfach jedem deine Meinung ins Gesicht schleudern und dich von allen distanzieren. Vielmehr geht es darum im Kontakt zu bleiben, einfühlsam dir selbst sowie dem Gegenüber. Dabei kann die Technik> der gewaltfreien Kommunikation helfen. Es ist eine Sache der Übung, und du darfst geduldig mit dir sein und dir erlauben zu lernen.

Es erfordert viel Mut dich mit deiner Wahrheit zu zeigen

Denn dann spielst du keine Rolle mehr, sondern zeigst dein wahres Gesicht. So ist die Wahrscheinlichkeit höher, auch mal anzuecken, anstatt dich nur brav anzupassen.

Meine Erfahrung mit jeder Situation wo ich mir ans Herz gefasst und meine – für andere vielleicht auch unbequeme -Wahrheit ausgedrückt habe, ist durchweg überraschend positiv. Auch, wenn es im ersten Moment unschöne Gefühle beim anderen weckt oder ich seinen Bedürfnissen damit nicht nachkam, da meine andere waren.

Dabei habe ich mir vorher meistens größeren Stress gemacht, als es letztendlich war.

In dem Moment, wo ich meine Wahrheit ausspreche, spüre ich eine Welle der Erleichterung. Es ist dann so, als hätte ich eine Hürde überwunden und die vorher aufgebaute Anspannung kann endlich abfließen.

Zudem hat sich in den meisten Fällen, zu meinem Erstaunen, herausgestellt, dass mein Gegenüber sogar ebenfalls erleichtert ist. Sobald ich wirklich zu meinem Bedürfnis stehe, kann der andere auch zu seinem stehen. Und oft passt es dann sogar gut zusammen.

Sogar wenn es eine für den anderen unangenehme Wahrheit ist, wie eine Absage oder ein Korb, kann es für beide Seiten stimmig sein, nur wollte niemand den anderen verletzen. Natürlich ist es nicht immer auf Anhieb so harmonisch. Hin und wieder tritt man dann doch jemandem auf die Füße, wenn man seiner Wahrheit treu bleibt. Meistens liegt es daran, dass der andere ein Bedürfnis hat, was du nicht erfüllen kannst oder magst.

Dann ist es vielleicht im ersten Moment schmerzhaft, aber auf lange Sicht betrachtet für alle Beteiligten besser, wenn von Anfang an ehrlich kommuniziert wird.

So gibt es keine falschen Hoffnungen, manipulierende Spielchen oder Verstrickungen. Jeder hat das volle Recht zu seiner Wahrheit zu stehen. Auch wenn es anderen nicht gefällt, ist es leichter als sich die ganze Zeit zu verstellen und sich mehr und mehr von sich selbst zu trennen. Früher oder später dreht sich aus unehrlicher Freundlichkeit ein Strick für dein aufrichtiges Selbst.

 

Möchtest du mehr zu deiner Wahrheit stehen lernen? Hole dir  hier Unterstützung>>

Ein Kommentar, sei der nächste!

  1. Vielen Dank Mo
    Speziell habe ich nun dank dir für mich ein Anker gesetzt mit:
    „Dabei habe ich mir vorher meistens größeren Stress gemacht, als es letztendlich war.
    In dem Moment, wo ich meine Wahrheit ausspreche, spüre ich eine Welle der Erleichterung. Es ist dann so, als hätte ich eine Hürde überwunden und die vorher aufgebaute Anspannung kann endlich abfließen.“

    Verteile dein Wissen und Angebot mit deinen Flyer und du wirst die „Welle“ reiten können.

    Beste Grüsse und Wünsche
    Francois

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